Es ist schon Herbst? Wann war die große Zeit? Wär alles nun vorbei? |
Der Morgenwind weht Gut und kühl Wie in den Jugendtagen! Kündet er nicht mehr von des Tages Kraft? |
Edith Bobretzky
Christine Tippelreiter
Mitternacht Stille im Haus Unter meiner Hand Zärtlich knurrend Der schlafende Hund - Tee kochen Einen Bissen suchen Das Brot teilen Mit dem vierbeinigen Gefährten Meiner Einsamkeit |
Gerda Stöger
Das Sinnesorgan Für Stille Ist Verkümmert. Nur manchmal Verspüren wir Sehnsucht Nach etwas, das nicht laut Zu beschreiben ist. |
Maria Schiffinger
Schritt für Schritt Durch tiefen Schnee Vorbei an Weißüberstäubten Christbäumen Sonnenglitzergeschmückt Unter den ausgebreiteten Engelsflügeln Der Stille |
Rudolfine Haiderer
Margarete Prohaska
Wie geläufig wir jonglieren Mit den Schützen, Waagen, Stieren. Istīs ein Wunder? Jede Woche Für die kommende Epoche Ob für Jungfrau oder Fisch Liegt die Zukunft auf dem Tisch. Wenn wir sie genau studieren Kann uns gar nichts mehr passieren. Jupiter- und Marsbestrahlung, weite Reisen, große Zahlung, ob man im Gehalte steigt wird präzise angezeigt. Doch stehn beim Chef schlecht die Planeten, ist es aus mit den Moneten. Trotz Garantie, die horoskopisch, wird Dein Glück sehr schnell utopisch. |
Margot Stejskal
F.Poyntner
In meiner Kindheit da war eine Lampe mit bunten, gläsernen Stäbchen, die leise klirrten, wenn der Nachtwind durch Fenster schlich. Hinter den Vorhang der Wimpern streute sie glitzernde Fäden Ich spann daraus meine Träume, bis mich, leise klirrend, der Morgenwind weckte. Du bist die Lampe, und Dein Lächeln behüte meinen Schlaf! |
R.Haiderer
Monika Drösler
Die Frauenhand ist wunderbar, ein Kunstwerk, voll Talent, man soll sie ehren immerdar und loben ohne End! Sie näht, sie wäscht, sie putzt im Haus, umsorgt den Mann, das Kind, sie kocht so manchen guten Schmaus, daß sie zufrieden sind. Sie streichelt zärtlich Wunden fort und hat, scheint's, Heilungskraft. Den ganzen Tag, im Akkord, sie ohne Pause schafft. Als Dank für alles, was sie macht, gebührt ihr Lob und Ehr. Die Welt wär farblos wie die Nacht, wenn diese Hand nicht wär'! |
Wilhelm Maria Lipp
Die Nacht vergeht zu hellem Grau- Nebel wallen über die Au, am Himmel blinkt ein blasser Stern- Tageslärm beginnt von fern leise Vogelstimmen tönen ob sie sich nach der Sonne sehnen? Hertha Zeh |
Margarete Prohaska
Christine Tippelreiter
Prof. Karl Klement
Maria Schiffinger
Fotos: Walther Kotremba