Strahlende Sonne, der Sommer lässt noch nicht los, trotzt der kühlen Nacht! |
Maria Frank
Margarete Prohaska
Das Fallobst überreif, voll buntem Sinn - wozu sollen wir warten, bis es im reifglitzernden Herbstgras liegt? Laß uns die Bäume schütteln, die Schürzen spannen, dann ist es bis zur Ewigkeit nur mehr ein Pulsschlag! |
Helma Schmoll
Karl Klement
er kommt aus der ewigkeit als gast auf unsere erde und trägt uns für kurze zeit unsere lieder unsere gefühle die nimmt er mit doch wir finden uns am boden wieder fallengelassen wie ein spielzeug dessen er müde geworden ist |
Gerhard Egger
Walter Nolz
An manchen Tagen vermählen sich Frühling und Herbst zu einer Jahreszeit. Über den Winter hinweg reichen sie sich die Hand wie zum ewigen Bund. Ihnen gemeinsam: Himmel so blau über dem Fluß, das Blätterbraun der Weinstöcke auf den Terrassen, und ein gewisses Grün. Jeder bringt mit: Warme Luft wie weiche Worte auf kühler Nächte Grund und die Leidenschaft des ersten und letzten Mals. Bis dann Wolken wie Kerzen wachsweiß aufeinandergetürmt, die Bindung bricht, auseinanderklafft, jeder wieder in sein Jahresbett fällt, seinen Weg weitergeht, wie es sich gehört. |
Maria Schiffinger
Raschelndes Laub unter meinen Füßen vereinzelt fallen letzte Kastanien. Krähen ziehen über leere Felder, Herbstwind zaust ihr Gefieder. Nebel steigt aus den Wiesen Wolken ziehen, vom Westwind getrieben. Die Wälder flammen - ich liebe den Herbst |
Hertha Zeh
Johanna Lebeda
Margot Stejskal
Immer haben sie ihr Gesicht der Sonne zugewendet Gerade so, als hätten sie noch nie etwas gehört von Sonnenallergie, vorzeitiger Faltenbildung, Sonnenbrand und Melanomen. Die Kraft, die Ruhe und die Gelassenheit einer Sonnenblume müsste man haben! |
Renate Lind
Herbstliches Gewölk - wie Federn lässt es sich knüllen, ehern, verteilt, man möchte Lampions stricken |
Michael Klaus Miller
Gaby Eder
Ein Apfel hoch im Apfelbaum verspürt ein heftig Zwicken im Hals, im Bauch und überhaupt, er hört´in sich ein Ticken. Er wurde grün, dann rot vor Gram, der Wind begann zu singen, der Apfel wippte hoch und dann begann er sich zu schwingen. Wollt´weg von seinem Apfelbaum - den er fürs Zwicken haßte - er rollte auf der Wiese hin, bis Lieschen nach ihm fasste. Sie biß gleich in des Apfels Bauch, er schmeckte süß und herrlich, ein Wurm mit Hut und Regenschirm entfloh, etwas beschwerlich. |
Helga Panagl
Die Bäume lassen müd entgleiten den Blattschmuck - nebelfeucht und rot. Manchmal besingt ein Vogel das Sterben und in dem leisen Stille-Werden im Nahen von Bangem, Besinnlichem, Herben, erfasst mich beizeiten ein Ahnen von Tod. Es wiegen sich Zweige, es weben die Strahlen Träume einer Vergangenheit. Und Glück und Leid und Lieb und Leben hebt meinen Blick zur Ewigkeit. |
Elisabeth Feuchtinger
Maria Schiffinger
Manchmal möchte ich eine Wolke sein den Mond in meinen zärtlichen Schatten hüllen eilends die Sterne grüßen und die Sonne anbeten mit Glanz und Gloria Manchmal möchte ich eine Wolke sein und über die Erde weinen nichts als weinen |
Rudolfine Haiderer
Spätherbst - Zeit der langen Nächte, Zeit des Sterbens und der Ruh, Zeit der Reife und Vollendung - Ziel der Einkehr - selber du! Spätherbst - Zeit der bunten Stille, kaum noch Kampf, tief unterm Hauch träumt die Saat dem Licht entgegen wie die wehe Seele auch. Spätherbst - Zeit der tiefen Freude, Zeit schon fast im Gleichgewicht - aus erfüllendem Vergehen ewig neues Leben bricht... |
Erna Schmidt
Mir ist so weh zumute, das Lächeln - nur Fassade. Mein Innerstes ist zugedeckt, mein Leben Maskerade. Ich sehe nicht in mich hinein - und möchte nur noch weinen. Ich glaub, die ganze Menschheit steht auf wackeligen Beinen... |
Gaby Eder
Weltenflüchtig bin ich im Tal der Tagträumer sesshaft geworden und wohne im Wolkenturm hinter dem Regenbogen und vielleicht bin ich hier auch nur auf der Durchreise |
Christine Tippelreiter
Fotos: Walther Kotremba